Checkliste

CHECKLISTE ZUR LÄRMVERMEIDUNG

Berichte über Anwohnerbeschwerden der Clubs häufen sich. Der Knaack Klub musste rekapitulieren, der Magnet umziehen, das Golgatha konnte abwehren und das SO36 musste mit viel Geld und entsprechender Breitenunterstützung erhebliche Umbaumaßnahmen finanzieren. Mit der folgenden Checkliste möchten wir für den Fall von Anwohnerbeschwerden und/oder drohender Schließung einen ersten Überblick verschaffen, welche Maßnahmen ergriffen werden können und welche ersten Schritte eingeleitet werden können, um der Problematik ggf. bereits im Vorfeld entgegen zu wirken.

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1. Kommunikation

  • Kontakt mit Klägern & Ämtern aufnehmen
  • Maßnahmen vorschlagen (Limiter einbauen, etc.)
  • Messung sowohl vorher als auch nachher (!) ggf. im Beisein der Beschwerdeführer

2. Problemfeststellungsverfahren

  • Fachkundige Hilfe einholen (Akustikbüro)
  • Lärmmessung (Bauteile, Schallübertragungswege analysieren)
  • Probleme einordnen (Frequenzbereich, Körperschall oder Luftschall, Bauteile bestimmen)
  • Angebote einholen und vergleichen
  • Ergebnisse analysieren und Maßnahmen festlegen

3. Bauliche / Akustische Maßnahmen

a) Bauliche Maßnahmen Beispiele:

  • Bauteile entkoppeln
  • Schleusen an vorhandenen Türen einrichten
  • Wände dämmen
  • Prinzip der unterschiedlichen Baustoffe (Material-Luft-Material)
  • Lüftungsanlagen mit Schalldämmkulissen versehen

b) Akustische Maßnahmen:

  • Beschallung (Phasenauslöschung)
  • Soundqualität verbessern
  • Reflexionen absorbieren
  • gerichtete Lautsprechersysteme installieren

Außerdem wichtig (wenn möglich) öffentlichen Druck erzeugen….!
Die Problematik mit Gästen und Anwohnern sowie ggf. Medien kommunizieren.
Zeigen, dass man nicht allein ist und es auch Menschen gibt, die den Club und das kulturelle Programm schätzen und erhalten möchten!

In Zusammenarbeit mit Daniel Schiller, SO36

Bei Planung einer Neueröffnung gilt:

  • frühzeitig (vor Mietvertragsabschluss!) Akustiker hinzuziehen.
  • orientierende Messungen im Bestand durchführen (nicht teuer!)
  • Architektur + Bauakustik (+ Raumakustik) zusammen planen
  • Beschallungskonzepte optimieren
  • Optimaler Planungsablauf:
    • erste orientierende Messungen mit „Standard PA“ im Bestand
    • Beurteilung „Location geeignet Ja / Nein“
    • Bauakustische Messung gem. DIN 4109, Schallschutz im Hochbau
    • Auslegung geeigneter bauakustischer Maßnahmen
    • evtl. Bauüberwachung während des Einbaus
    • abschließende bauakustische Messung nach Fertigstellung
    • evtl. Einmessung und Einpegelung der Anlage(n)

In Zusammenarbeit mit Akustikbüro Rahe-Kraft GmbH, Peter Rahe